Von März bis Oktober sind Zecken aktiv - aber ihre erste Hochzeit beginnt jetzt im Frühling

Zecken …

Zecken

ein Hund rennt durch hohes Gras: hier warten Zecken auf ihre Beute
schnell unterwegs - und trotzdem Zecken gesammelt …

Zecken sind lästig. Als persönlich leider immer wieder Betroffene kann ich nur sagen, dass ich gerne auf diese Biester verzichten würde. Ich verstehe auch nicht, warum diese evolutionäre Nische tatsächlich besetzt sein muß …

Es wird warm. Jetzt kommen die Zecken heraus. Und sie suchen Beute …

Beutetiere: Hund, Katze, Pferd und Mensch

Zecken sind Lauerjäger. Sie sitzen im Unterholz, auf Gräsern, Zweigen, Büschen, und warten auf ein Beutetier. Wenn sie ihre Beute wittern (dazu haben sie sehr empfindliche Riechorgane an ihren vorderen Beinen) können sie auch ihrer Beute hinterherlaufen. Und Zecken können sehr schnell sein. Hauptsächlich aber werden sie abgestreift bzw lassen sich herunterfallen, wenn sie ihre Opfer bemerken. So sitzen Zecken beim Hund besonders oft am Kopf, um die Schnauze, die Augen und Ohren, und an der Brust. Bei Katzen findet man Zecken fast ausschließlich am Kopf - alle anderen Zecken ziehen sich Katzen bei der Fellpflege selbst heraus.

Zecken ernähren sich von Blut. Ihre Mundwerkzeuge sind relativ kurz, und ihre Körper massiv, wenn man es mit einer Mücke vergleicht. Sie brauchen recht viel Blut. So dauert die Mahlzeit teilweise viele Tage (bis zu acht Tagen und länger). Damit der Wirt das duldet, benutzt die Zecke Stoffe, die die Immunabwehr schwächen - und das bietet Bakterien und Parasiten eine so erfolgreiche Möglichkeit zur Infektion.

Zecken können Krankheiten übertragen

Der Blutverlust durch Zecken ist meistens zu vernachlässigen, aber die Erreger, die sie übertragen können, stehen auf einem anderen Blatt.

An die unterschiedlichen Zeckenarten haben sich unterschiedliche Krankheitserreger angepasst.

  • So kann der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) Borrelien, Babesien (selten), Ehrlichien (seltener) und Anaplasmen übertragen. Auch FMSE-Viren wurden bei Hunden und Pferden nachgewiesen. (Inwieweit das klinische Relevanz hat, ist anscheinend noch nicht abschließend geklärt. Auch Kreuzreaktionen bei der Untersuchung, also falsch-positiven Nachweisen im Labor, sind (noch nicht) ausgeschlossen. Siehe auch: https://vbd.laboklin.com/wp-content/uploads/2022/05/FSMEHundPferd_web.pdf)
  • die Braune Hundezecke (Mittelmeerzecke, Rhipicephalus sanguineus) kann ebenfalls Babesien übertragen, Ehrlichien (E.canis), Anaplasmen und Hepatozoon. Zu allem Übel kann die Braune Hundezecke auch noch im Haus überleben und sich fortpflanzen …
  • Auwaldzecke, Winterzecke, Buntzecke (Dermacentor reticularis), überträgt ebenfalls die Babesiose des Hunde. Allerdings auch einige Krankheiten, die Pferde betreffen: Theilerien, Babesien.

Schutz vor Zecken

Zum Schutz vor Zecken werden Zecken-abtötende Mittel empfohlen und Mittel, die zurückweichen lassen (sogenannte Repellentien).

Es gibt sie in Halsbänder eingearbeitet, als Spot-On-Präparate, die auf die Haut aufgeträufelt werden, und als Tabletten. Unterschiedliche Wirkstoffe wurden im Laufe der letzten Jahrzehnte entwickelt. Repellentien sind als Schutz vor Krankheiten wesentlich effektiver, denn bei Zecken-abtötenden Mitteln muß die Zecke ja erst einmal saugen, bevor sie den giftigen Wirkstoff aufnimmt. In dieser Zeit können die Erreger bereits in den Wirt (den Hund, die Katze oder das Pferd) gelangen und ihn infizieren.

Zecken gelten als widerstandsfähig gegen Insektizide.

weiter im zweiten Teil: Schutz vor Zecken

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