Arthrose bei Pferden
Arthrose ist eine chronisch verlaufende Entzündung eines Gelenkes. Sie kann beim Pferd zur Zerstörung eines Gelenkes führen. Eine Arthrose ist ein Prozess, der unterschiedliche Ursachen haben kann. Das wichtigste Symptom dieser Krankheit ist die Lahmheit.
Ursache kann zum Beispiel eine nicht völlig ausgeheilte Verletzung sein. Auch langfristige Überlastung durch Fehlstellung der Gliedmaßen, Überforderung und Überanstrengung können zur Gelenkentzündung führen - und jede Gelenkentzündung kann in einer Arthrose enden.
Bei Arthrose handelt es sich um einen krankheitsbedingten, krankhaften Verschleiß von Gelenken. Sie führt zu einem sich ständig verstärkenden und verschlechternden Abbau und Abrieb des Gelenkknorpels. Auch die Gelenkknochen, die Gelenkkapsel, die Sehnenansätze und die dazugehörigen Muskeln verändern sich. Eine Arthrose kann zur völligen Versteifung eines Gelenkes führen.
Arthrose ist schmerzhaft. Deshalb entlasten die Pferde das betroffene Gelenk: sie schonen, gehen unsauber, treten kürzer und gehen schließlich deutlich erkennbar lahm. Das überlastet aber gleichzeitig die anderen Gelenke und Muskeln, die mehr Gewicht tragen müssen, als eigentlich vorgesehen ist. Und das bei jedem einzelnen Schritt.
Eine Arthrose verschlechtert sich langsam. Nach einer ersten akuten Phase der Entzündung, in der das Pferd deutlich lahmt, scheint - oft für Monate und Jahre - alles wieder gut. Man bemerkt nur, dass das Pferd steif ist, wenn es aus dem Stall kommt. Das Lösen dauert immer länger. Die Pferde gehen nicht mehr so schwungvoll und elastisch. Die Ausdruckstärke ihrer Bewegung nimmt ab. Oft werden sie triebiger. Bereits bei Vier- und Fünfjährigen gilt: ungewöhnliche Bravheit und Faulheit bei einem jungen Pferd kann auch auf Schmerzen hindeuten! eine Untersuchung des ganzen Körpers und der Muskulatur wie zur Akupunktur kann hier Klarheit verschaffen.)
Besonders deutlich werden die Beschwerden durch Arthrose bei feuchtem und kaltem Wetter und Wetterwechsel allgemein. Zum Ende des Reitens stolpert das Pferd jetzt oder knickt gar ein.
Schmerzhafte Muskelverspannungen durch die Schonhaltung verstärken das Leiden des Pferdes. Taktunreinheiten werden deutlicher. Lahmheit ist möglich. Aus schulmedizinischer Sicht ist eine fortgeschrittene Arthrose nicht heilbar, deshalb werden Schmerzmittel gegeben. Anfangs wirken sie gut, und das Pferd läuft wieder klar. Die Zerstörung des Gelenkes geht weiter.
- Fehlstellung der Gliedmaße
- falsche, übermäßige Belastung, Überanstrengung der Muskulatur und der Sehnen
- fehlende (psychische) Losgelassenheit: wenn ein Pferd nicht losgelassen ist, kann es seine Muskulatur nicht zum Abfedern der Bewegung einsetzen. Sehnen und Gelenke müssen diese Aufgabe dann übernehmen. Dazu sind sie aber auf Dauer nicht in der Lage.
- Verletzung: wie ein Mensch sich den Knöchel umknicken kann, kann sich auch ein Pferd verletzen.
- Übergewicht (ebenso wie bei Menschen, Hunden und Katzen). Besonders Dressurpferde und Ponies auf der Weide haben oft „zu viel auf den Rippen …“.
- Infektionen: Borrellia burgdorferie, der Erreger der Lyme-Borreliose, kann bei Pferden eine Arthrose verursachen.
- Vererbung: dabei wird nicht die Arthrose vererbt, aber eine Tendenz zu z.B. schnellen Wachstum und zur schnellen Entwicklung von schwerer Muskelmasse, die die Knochen zu tragen noch nicht in der Lage sind. Die Tendenz, Chips zu entwickeln ist durch die Universität Utrecht als vererblich nachgewiesen worden.
Therapiemöglichkeiten für Pferde mit Arthrose
Schulmedizinische Therapie
Schulmedizinisch gilt eine Arthrose als nicht heilbar. Deshalb wird ein Tierarzt versuchen, ein Pferd mit Schmerzmitteln zu behandeln, um so die Symptome zu unterdrücken. Im akuten Schub kann das sehr sinnvoll sein. Auf Dauer aber vertragen Pferde Schmerzmittel nicht gut: Magengeschwüre und Gastritis drohen. Dabei sind Ponies noch empfindlicher als Großpferde (Löscher, Ungemach, Pharmakotherapie bei Haus- und Heimtieren, Parey). Auch die Gabe von „Knorpelaufbaupräparaten“ verzögert die Arthrose nur etwas. (Hyaluronsäure, Glucosaminoglykane GAG)
In Sonderfällen (Spat) kann das Sprunggelenk versteift werden. Eine andere Art, Schmerzfreiheit zu erreichen ist die Denervation. Sie kann zumindest bei Hufrollenentzündung (Podotrochlose) eingesetzt werden. (Ob das so sinnvoll ist, ist umstritten. Schmerzfreiheit für das Pferd zumindest ist sinnvoll.)
Alternative Therapien
Akupunktur ist mehr als nur eine wirksame Schmerztherapie. Durch ihren ganzheitlichen Ansatz kann sie auch andere Störungen regulieren und so zum Wohlbefinden eines Pferdes beitragen. Oft schon nach einer Behandlung werden die Pferde wieder munterer und leben deutlich auf. Pferdeakupunktur ist auch als Vorbeugung und während des Trainings sehr nützlich: Weil sie die Schmerzen nimmt, wird der Teufelskreis aus Verspannung und Schmerz unterbrochen. Das Pferd kann entspannen, wird losgelassen und locker und kann sich besser bewegen. Auch die Psyche kann entspannen: oft sind Pferde nach einer Akupunktur wenige nervös. Nicht selten stellt man auch während einer Akupunkturbehandlung fest, dass die eigentliche Ursache der Schmerzen eine Schonhaltung durch ein anderes Problemfeld ist. Dieses kann dann gezielt behandelt werden.
Die Magnetfeldtherapie hilft bei der Behandlung von schmerzhaften Verspannungen der Muskulatur. Sie fördert die Durchblutung und transportiert so Entzündungsbotenstoffe ab. So hilft sie bei der Schmerzlinderung.
Phytotherapie: bereits seit Jahrtausenden setzt der Mensch Heilpflanzen ein. Pferde reagieren als Pflanzenfresser sehr gut darauf.
Am effektivsten ist meiner Erfahrung nach eine Kombination verschiedener Methoden, um das Beste für Ihr Pferd zu erreichen.
Arthrose muß nicht bedeuten, dass ein Pferd ständig leiden muß.