Gras Fressende Hunde …

Wenn der Frühling kommt und die Wiesen wieder grün werden, läuft auch manchen Hunden das Wasser im Mund zusammen. Denn: es gibt Hunde, die Gras fressen, weil es ihnen einfach schmeckt. Gras sieht saftig und aromatisch aus – und bietet auch eine nährstoffreiche Ergänzung der Nahrung. Manchen Hunde haben auch Spaß daran, es beim Rennen abrupfen. Meine Hunde fressen Gras, wenn ich an der Pferdeweide stehe und sie den Pferden auch zusehen müssen: es wirkt dann wie eine Mischung aus Neid, Eifersucht, Langeweile und … "wenn die Großen das machen, muß da doch was dran sein …".

Wird es aber zuviel, kann Grasfressen auch zeigen, dass irgendetwas im Verdauungstrakt nicht stimmt.

Der Hund frisst Gras: Erklärungsmöglichkeiten

Dass Hunde Gras fressen, wird bereits in ihren Genen liegen. Auch Wölfe tun es manchmal. So wird der gemeinsame Ahne von Hunden und Wölfen es ihnen vermutlich vererbt haben.

Aber warum Hunde Gras fressen,ist nicht eindeutig. Es gibt einige Erklärungen:

  • Spaß und Langeweile, wie oben gesagt
  • Vitamin- und Nährstoffmangel. Das frische Grün ist reich an Folsäure und liefert Ballaststoffe, die wiederum Bakterien ernähren, die Vitamine bilden können … Das würde besonders im Frühjahr zutreffen, wenn die Hunde durch den Fellwechsel belastet sind.
  • Grasfressen als Verdauung-Anregung bei leichter Verstopfung. Ballaststoffe (Rohfaser) in den Halmen beschleunigen die Darmaktivität.
  • Gras kann beim Erbrechen helfen. Bei einem Fremdkörper oder (wie bei Katzen, bei der Fellpflege angesammelten Haaren) kann das hilfreich sein.
  • Grasfressen findet man auch bei zu viel Magensäure. Es kann dann beim Erbrechen helfen oder, noch häufiger, erst mal die Übelkeit beseitigen.

Weitere Theorien besagen, dass das Kauen von Gras eine Stressbewältigung für den Hund darstellt. Der Magen ist das Haupt-Stressorgan des Hundes, und viele Hunde mit Beschwerden im Magen-Darm-Trakt fressen vermehrt Gras, wenn es ihnen schlechter geht.

Es scheint aber auch so zu sein, dass Hunde von Ihren Eltern das Grasfressen übernehmen (Lernen).

Grasfressen: wann muß man sich Sorgen machen?

Fast alle Hunde fressen hin und wieder einmal Gras. Ein genüßliches Kauen ist wirklich kein Grund zur Sorge, auch wenn es phasenweise mal täglich vorkommen kann, dass Ihr Hund einige Halme zupft. Gut geeignet sind die Hundezähne dafür nicht, so wird es meistens nicht sehr viel Gras, dass der Hund erwischt. Wenn man das Gras im Kot oder beim Erbrechen zu sehen bekommt, hat der Hund sich schon recht viel Mühe mit dem Grasfressen gegeben. Kommt es häufig vor, dann sollte man genauer hinsehen.

Sorgen machen sollte man sich auch,

  • wenn der Hund aber ganze Bündel Gras herunterschlingt,
  • oder immer nach dem Fressen Gras fressen geht,
  • wenn er dabei hektisch aussieht und getrieben,
  • wenn er das Grasfressen gar nicht unterbrechen kann und sofort weitermacht, wenn Sie ihn herausgeholt haben, …

Wenn Ihr Hund so Gras frißt, dann sollten Sie nach den Gründen dafür suchen. Einer der wichtigsten Gründe für hektisches, ängstliches Grasfressen kann ein Licky Fit sein, ein Leckanfall. Sogenannte Leckanfälle treten bei Unwohlsein im Magen-Darm-Trakt verstärkt auf.

Gras fressen ist aber meistens weder ungesund noch ungewöhnlich, sondern ganz normales Verhalten. Problematisch wird es aber, wenn auf dem Gras Düngemittel oder Pflanzenschutzmittel verwendet wurden - das Gras neben dem Maisfeld sollte es also nicht gerade sein. Allerdings können mit dem Gras auch kleine Schnecken vom Hund gefressen werden, die wiederum Lungenwürmer übertragen können - die Eifel zum Beispiel ist ein Gebiet, in dem Lungenwürmer vorkommen.