Tipps bei Arthrose

Einer der wichtigsten Faktoren bei Arthrose ist das Gewicht des Hundes: Übergewicht rächt sich, bei jedem einzelnen Schritt, den Ihr Hund macht. Andererseits helfen ihm kräftige, geübte Muskeln, sich besser bewegen zu können, auch wenn er vielleicht nicht optimal gebaut ist.

So ist Abnehmen für viele Hunde ein wichtiger Bestandteil der Arthrosetherapie. Dabei darf die Reduktion nicht so schnell stattfinden, dass der Hund seine Muskeln verliert.

verfetter Beagle
Fettsucht beim Beagle - große Fettdepots am Schwanzansatz

Nährstoffe, die bei Arthrose des Hundes hilfreich sein können

Auch bei Arthrose kann die gezielte Zugabe von Nährstoffen helfen, die Bereitschaft zur Entzündung zu verringern - und damit auch die Intensität der Schmerzen, unter denen Ihr Hund leidet. Die Lebensqualität Ihres Hundes so wird besser. Neben klassischen Heilpflanzen können Pflanzen, die wir eher als Gewürze kennen, hier einen großen Beitrag leisten.

Heilpflanzen bei Arthrose
  • Vitamin C, z.B. aus Hagebutten, kann die bei der Entzündung vom Körper gebildeten Radikale abfangen. Radikale werden vom Körper gebildet, um Zelltrümmer zu beseitigen und Bakterien zu zerstören. Bei einer chronischen Entzündung wie der Arthrose allerdings hat sich dieser zunächst hilfreiche Prozess verselbstständigt. Durch das Abfangen dieser Radikale schützt Vitamin C so den Knorpel vor weiterer Zerstörung. Hagebutten helfen dem Körper auch bei der Bildung von Kollagen.
  • Grüner Tee enthält viele sogenannte Polyphenole, die die Konzentration Freier Radikale ebenfalls verringern können.
  • Kurkuma wirkt entzündungshemmend und verringert den Abbau des Knorpels durch eine geringere Bildung von Entzündungsbotenstoffen. So kann der Fortschritt der Arthrose verlangsamt und die Schmerzen für Ihren Hund verringert werden.
  • Weidenrinde und Teufelskralle sind bewährte Heilpflanzen, die allerdings auch unerwünschte Wirkungen haben können.
  • Ingwer kann ebenfalls entzündungshemmend wirken. Allerdings enthält Ingwer auch viele Scharfstoffe. So regt er die Bildung von Magensaft an. Erhält Ihr Hund bereits Schmerzmittel (Nicht-Steroidale Antiphlogistika, NSAID, wie Metacam®, Rimadyl®, Trocoxyl®, ...), so kann Ingwer das Risiko für Gastritis, Magengeschwüre und Darmgeschwüre verstärken. Frischer Ingwer wirkt verstärkt entzündungshemmend im Vergleich zu getrocknetem Ingwer, der wiederum mehr Scharfstoffe enthält.
Fettsäuren bei Arthrose
  • langkettige Omega-3-Fettsäuren sind Vorstufen der Botenstoffe des Körpers. Der Körper wandelt sie in entzündungshemmende Stoffe um - hilfreich nicht nur bei Arthrose. Die Wirkung ist besser, wenn man die Fettsäuren EPA und DHA direkt zuführt (Eicosapentaensäure und Docosapentaensäure), weil die Bildung im Körper langsam abläuft. Nachtkerzenöl, Hanföl, Leinöl und auch Rapsöl enthalten diese ungesättigten Fettsäuren in hohem Maß. Ob der Hund sie allerdings ausreichend zu EPA und DHA verwerten kann, ist individuell unterschiedlich.
  • Fischöl, Krillöl oder auch Algenöl liefern EPA und DHA direkt. Ungesättigte Fettsäuren sind für besonders anfällig dafür, ranzig zu werden. Sie müssen kühl und dunkel gelagert werden, um sie zu schützen.
Grünlippmuschel bei Arthrose
  • Grünlippenmuschel hat nachgewiesene schmerzlindernde und entzündungshemmende Eigenschaften, die beim Hund mit Arthrose hilfreich sein können. Grünlippenmuschel wirkt erst bei längerer Gabe. Sie kann den Knorpel schützen und seinen Abbau verlangsamen. Die Grünlippenmuscheln ist auch reich an Omega-3-Fettsäuren, Vitaminen und Spurenelementen, die leicht für den Hundekörper verwertbar sind.
  • Grünlippmuschel wird auch gerne als "Gelenkschutz" bei jungen Hunden eingesetzt. Hier kann sie in Verbindung mit Vitamin C Ihrem Hund helfen, ein belastbares Bindegewebe zu bilden.

Ernährungstipps bei Arthrose

Gerade im Bereich der Nahrungs-Ergänzungen für Hunde mit Arthrose wurde oft festgestellt, dass sie in Kombination deutlich besser wirken. So ist die Kombination von Grünlippenmuschel mit Hagebutte und Teufelskralle sehr effektiv. Auch bei nachgewiesener Osten-Arthrose kann sie Ihrem Hund Schmerzen nehmen - wenn sie richtig dosiert wird.

weitere Möglichkeiten bei Arthrose
  • Bei Arthrose hilft auch Braunhirse. Allerdings sind Hunde zwar in der Lage, Kohlehydrate zu verdauen. Hirse muss aber deutlich übergart werden, damit sie vom Hund vertragen wird.
  • Falls nötig, kann auch die Teufelskralle (Harpagophytum procumbens) gegen die Arthrose beim Hund eingesetzt werden. Auch Goldrute und Weidenrinde werden bereits seit Jahrhunderten gegen Schmerzen eingesetzt. Für Teufelskralle gilt allerdings das für Ingwer gesagt - durch ihre Bitterstoffe ist sie für Hunde mit Magenproblemen nur vorsichtig anzuwenden.
  • Auch Weihrauch (das Harz von Boswellia serrata) hat nachgewiesene entzündungshemmende Eigenschaften. Weihrauch und Teufelskralle können die Schmerz-Symptome beim Hund auch bei Osteo-Arthrose sehr effektiv beeinflussen.

Futterbeimischungen

Nicht jeder Hund braucht gleich viel - auch nicht gleich viele Kalorien. Wenn diese Nahrungs-Stoffe in einer separaten Mischung vorliegen, anstatt fest dosiert in einem Fertigfutter enthalten zu sein, ist für jeden Hund eine individuell angepasste Gabe möglich. Die individuellen Stärken und Schwächen sollten bei der Fütterung stets berücksichtigt werden.

Gerade bei vielen Hunden mit Arthrose muss auf eine strikte Kontrolle des Gewichtes geachtet werden: viele Hunde mit Arthrose müssen Diät halten, um ihre schmerzenden Gelenke möglichst wenig zu belasten. Fixe Mischungen im Fertigfutter bieten nicht die Sicherheit, dass die Konzentration z.B. an Grünlippenmuschel ausreicht, um den gewünschten Erfolg zu erreichen.

Münsterländer mit 14 Jahren im Wald - im Galopp unterwegs
mit 14 Jahren - fröhlich und schnell unterwegs

Arthrose bei Hunden - auch bei der Ernährung berücksichtigen

Die Kombination der unterschiedlichen Behandlungsansätze - von Schmerztherapie über Krankengymnastik und angepasste Ernährung - kann die Lebensfreude und Lebensqualität der Hunde (und ihrer Menschen) ganz erheblich steigern.