Stoffwechselprobleme erkennen

Pferde zeigen eine eine Reihe von Hinweise für einen gestörten Stoffwechsel. Meist werden sie aber als isolierte Krankheit betrachtet und nicht als Hinweis auf ein grundliegendes Problem.

  • Oft sind es Anzeichen dafür, dass Magen- und Darmschleimhaut nicht mehr richtig intakt sind. Entzündungen, Magengeschwüre und Duodenalulzera, Colitis, Futterallergien und Futterunverträglichkeiten.
  • Anzeichen für Leberüberlastung
  • Nierenüberlastung: Harnstoff kann nicht mehr über den Harn ausgeschieden werden. Mineralien werden nicht mehr konstant reguliert. Der Körper versucht, Abfallprodukte und Toxine im Bindegewebe unschädlich einzulagern. Dadurch verliert der Organismus immer mehr seinerRegulationsmöglichkeiten.

Wo und wie sich diese Stoffwechselstörungen als Krankheiten zeigen, ist individuell unterschiedlich. Es hängt davon ab, wo das Pferd (genauer gesagt, welches Organ des Pferdes) am Schwächsten ist. Auch frühere Schäden und Krankheiten spielen hier eine wichtige Rolle.

Deshalb sind die „Frühzeichen“ für Stoffwechselstörungen so wichtig. Auch wenn noch keine Veränderungen im Blutbild gefunden werden - für die Vorsorge ist das der beste Zeitpunkt. Unterstützt man das Pferd jetzt und handelt frühzeitig, dann kann man sehr oft das schwere Krankheiten verhindern oder wenigstens auf spätere Jahre verschieben.

„Frühzeichen“ für Leber-Probleme

Eine sehr gute Frühdiagnostik bietet die körperliche Untersuchung zur Akupunktur. Dabei werden Störungen in den Segmenten (Magensegment, Lebersegment, Nierensegment) sehr einfach gefunden. Diese Segmentstörungen auf der Haut sind durch die Verschalung der Nerven im Rückenmark auch immer mit den Organen verbunden. So ist eine sehr einfache Diagnose möglich.

äußere Anzeichen sind auch:

Fellveränderungen:

  • Stichelhaare (außer bei alten Pferden)
  • Hungerhaare - einzelne lange Haare im Deckhaar. Besonders häufig sind sie im Winterfell.
  • Fellverfärbungen - Rappen werden braun, Braune bekommen rote Spitzen an den Langhaaren; Hafertaler bei Füchsen - dunkle Fellflecke im Bereich Flanke / Kruppe auftreten

Hautprobleme

  • Mauke trotz sauberer Einstreu
  • "Pickel" oder kleine, nässende Wunden im Fell
  • Nesselfieber
  • verklebte Faszien: Streifen im Fell am Rumpf, die etwa eine Rippenbreite auseinander sind, entlang der Rippen.

Entzündungen

  • Augenentzündungen
  • Gallen und Sehnenprobleme (außer nach Unfall)
  • Angelaufene Beine („Ruhetagsphlegmone“)

Konditionsprobleme

  • unerklärlicher Gewichtsverlust, schlechtes Zunehmen, fehlender Appetit (ohne Zahnprobleme)
  • Leistungsabfall, schlechte Ausdauer, Leistungsschwäche
  • Lethargie, häufiges Gähnen, Flehmen

Gestörte Verdauung

  • aufgeschürzter Bauch, hochgezogener Bauch
  • Leichte Koliken, Kotwasser, "falscher" Geruch, Verstopfung

Leberunterstützung

Oft werden Rübenschnitzeln und Maisflocken als Futter für Pferde mit geschwächter Leber empfohlen. Bei wirken sich aber wegen ihres hohen, leicht verwertbaren Zuckergehaltes langfristig negativ auf den Leber-Stoffwechsel aus.

Pferde sind an die Verdauung von harten, cellulosereichen, energiearmen Futter angepasst. Sie kauen gründlich. Cellulose wird bei ihnen erst im Dickdarm von den Mikroben in Glucose, den Blutzucker, aufgespalten. Der Glucosespiegel steigt also nur langsam an. Die Regulierung eines schnellen Anstiegs durch Kraftfutter bereitet dem Pferd Probleme. Dabei muss die Leber Glucose als Glycogen speichern, also Zucker aus dem Blut nehmen und in einen Zwischenspeicher "parken". Stark zuckerhaltige Futtermittel, die bereits im Dünndarm verdaut werden, (also vor dem Blinddarm) belasten so die Leber.

Heu als Futtergrundlage

Statt dessen sollten Pferde mit Leberproblemen reichlich Heu (1,5 – 2 - 3kg je 100kg Körpergewicht) bekommen. Lange Fresspausen sind schädlich. Besser sind engmaschige Heunetze, damit auch eine "Fressmaschine" nicht völlig die Figur verliert.

Kraftfutter sollte reduziert oder am besten weggelassen werden. Auch "Leckerchen" sollte es nur in absoluten Ausnahmefällen geben. Auch die "gesunden" Leckerchen" wie Äpfel, Möhren oder Bananen belasten die Leber und den Stoffwechsel. Ein Salzleckstein, frisches Wasser sollten selbstverständlich sein. Mineralfutter kann kurweise gegeben werden.

Kraftfutter sollte vermieden werden, bis der Stoffwechsel des Pferdes sich wieder erholt hat. Vielleicht stellt man auch fest, dass das Pferd es gar nicht benötigt ;-)

Die Leber erholt sich sehr gut - wenn die Fütterung für das individuelle Pferd und seine Arbeitsleistung angepasst wird. Die Leber kann sehr gut mit pflanzlichen Mitteln und Akupunktur unterstützt werden.