Durchfall bei Hunden

Durchfall - von harmlos bis gefährlich

Durchfall kann beim Hund ganz unterschiedliche Ursachen haben. Sehr oft ist es harmlos, eine Verdauungsstörung, die von alleine vorübergeht. Oder die wenigstens sich leicht behandeln lässt. Seltener sind ernsthafte Krankheiten dahinter. Hier erfahren Sie, wie Sie leichten Durchfall bei Ihrem Vierbeiner behandeln können und wann sie zumTherapeuten müssen. Und was sonst noch wichtig ist, wenn Bello nicht ganz auf dem Damm ist.

Durchfall beim Hund zeigt sich mit weichen bis flüssigen Kot. Er kann öfter als gewöhnlich abgesetzt werden. Die Gesamtmenge an Kot kann erhöht sein. Sie muss es aber nicht, wenn der Hund z.B. wegen einer akuten Gastritis nicht fressen mag. Und das ist nicht so selten, denn die meisten Infektionen im Magen-Darm-Trakt gehen auch mit Erbrechen einher. Zum Teil kann der Hund seinen Kotdrang bei Durchfall nicht mehr kontrollieren. Der Durchfall erscheint mitunter auch schleimig, grünlich, schwarz, dunkelrot oder blutig. Ein weiteres Symptom für die gestörte Verdauung können Blähungen sein.

Durchfall beim Hund: mögliche Ursachen

Durchfall zeigt, dass die Verdauung des Hundes gestört ist. Die Bakterienfauna im Darm verändert sich in ihrer Zusammensetzung: das komplizierte Zusammenspiel zwischen einem Hund und seiner Darmflora wird gestört. Diese Darmflora stellt einen wichtigen Teil der Abwehrmaßnahmen im Darm. Denn jeder Darm ist ein idealer Brutschrank für Bakterien: Warm, feucht, kein störendes UV-Licht, und die Nahrung kommt von selbst vorbei. Krankmachende Keime würden sich hier ebenso wohl fühlen wie die, die dem Hund bei der Verdauung helfen und Vitamine für ihn herstellen.

Auslöser für Durchfall beim Hund

  • eine falsche Nahrung, die dieser Hund nicht verträgt
  • zu schnell erfolgte Ernährungsumstellung, die die Anpassung der Bakteriengesellschaft im Darm "überfordert"
  • Infektionen mit Bakterien und / oder Viren
  • Parasiten
  • Nahrungsmittelunverträglichkeit
  • Vergiftungen. Es muss kein tatsächlicher Giftstoff sein, auch wenn das natürlich möglich ist. Auch Nahrungsmittelvergiftungen sind bei Hunden, die Müll "Einsammeln", leichte möglich. Besonders Auslandshunde fressen oft alles, das sie (auf der Straße) finden können.
  • gravierendere Ursachen für das Symptom Durchfall beim Hund sind erblich bedingte oder chronische Erkrankungen des Darmtraktes
  • pychische Faktoren: starker Stress z.B. kann die Durchblutung im Magen-Darm-Trakt so verändern, dass ein Hund mit Durchfall reagiert
fünf Tage alter Saugwelpe: nur schlafen und fressen, um schnell groß zu werden
ein Saugwelpe , gerade fünf Tage alt: hier könnte Durchfall leicht tödlich enden

Wann Sie einen Tierarzt aufsuchen sollten

Durchfall kann für einen Hund völlig harmlos sein. Er muss es aber nicht. Bei

  • blutigem Durchfall
  • keiner Verbesserung nach 24 Stunden
  • hohes Fieber oder - ebenso wichtig: Untertemperatur. Die Normaltemperatur bei einem Hund ist ca 38ºCelsius, mit individuellen Abweichungen.
  • starkes Erbrechen
  • Schwäche, Zittern, Mattigkeit

Bei Durchfall verliert der Hundekörper Flüssigkeit. Das kann lebensgefährlich sein. Wenn ein Hund zu wenig trinkt, können Infusionen nötig sein. Vorsicht: Welpen könne noch nicht so gut regulieren wie erwachsene Hunde. Ein akuter Durchfall bei jungen Welpen kann sehr gefährlich sein.

Heilerde oder Kohletabletten gegen Durchfall beim Hund

Ein bewährtes Mittel gegen akuten Durchfall beim Hund kann Heilerde sein. Diese bindet Giftstoffe im Verdauungstrakt der Fellnase. So können sie schnell und einfach abtransportiert werden, anstatt im Darm weiter ihr Unwesen zu treiben.

Das Wichtigste bei Durchfall

  • Ruhe im Verdauungstrakt: strikte Diät oder garnichts zu fressen geben. 24 bis 48 Stunden Diät bringen Ruhe. Und verhungern wird ein Hund dabei nicht. Im Gegenteil, wenn die Darm-Schleimhautschranke durch eine Entzündung geschwächt ist, können sich beim Weiterfütternd leicht Allergien entwickeln.
  • Stets sollte dem Hund frisches Wasser angeboten werden. Ein Schuss "Geschmack", wie etwas Hühnerbrühe ermuntert auch Hunde, die sonst zu wenig trinken würden. Genug Wasser ist sehr wichtig bei Durchfall.
  • Dem Hund Ruhe verschaffen und ihn gut beobachten. Vielleicht müssen Sie doch noch zum Tierarzt.

Leichten Durchfall beim Hund selbst behandeln

Was getan werden sollte, hängt natürlich von den Ursachen des Durchfalls ab. Wenn Ihr Hund nur leichte Beschwerden zeigt, reicht eine kurze Diät von 24-48 Stunden meist. Nach Möglichkeit sollte der Hund in dieser Zeit nur Wasser bekommen. Wenn ein Züchter gut vorgesorgt hat, trinkt Ihr Hund auch Kamillen- oder Pfefferminztee oder Schwarzen Tee. Überhaupt ist Wasser sehr wichtig. Der Hund muss stets Zugang zu Flüssigkeit haben, da mit Durchfall ein vermehrter Flüssigkeitsverlust einhergehen kann. Gönnen Sie dem Hund außerdem viel Ruhe.

Anfüttern sollten Sie den Hund mit einer Schonkost. Verträglich sind zum Beispiel gekochter Reis und Hühnchen ohne Knochen - Hühnersuppe (es sei denn, Sie haben einen Allergiker ;-)). Dann versuchen Sie es vielleicht besser mit Fisch.

Colliewelpe
bei Welpen und Junghunden kommt Durchfall häufiger vor - und kann gefährlich sein

zum Weiterlesen

- https://www.medicoconsult.de/Mikrobiom/

- Antibiotika bei Erkrankungen der Atemwege (human) verändert auch das Darm-Mikrobiom und erhöht das Risiko für Clostriedium-difficile-verursachten Durchfall auch noch mehrere Monate nach der Antibiotikagabe. (hier)

- bei Stress leidet auch das Mikrobiom

 

Bei chronischen Durchfall sieht es anders aus. Bei chronischen Störungen der Verdauung Ihres Hundes kann eine individuell angepasste Futterumstellung notwendig werden.

Durchfall bedeutet meistens auch Schmerzen. Hier hilft Akupunktur sehr gut.