Hufrehe beim Pferd - Laminitis

In den letzten Jahren stieg die Zahl der Pferde, die unter Hufrehe leiden, stark. Fütterungsfehler, Überernährung bzw. zu wenig Bewegung der Pferde oder Weidehaltung auf zu energiereichen (Kuh-)Weiden sollen die Ursache sein.

Was ist Hufrehe überhaupt?

Kurz gesagt: Hufrehe ist eine aseptische, keimfreie Entzündung des Hufbeinträgers. Die Folge sind Schmerzen, Lahmheit und leider nicht selten sogar der Tod des Pferdes.

Der Hufbeinträger ist die Verbindung zwischen Hornkapsel (dem eigentlichen Pferde-Huf) und dem knöchernen Hufbein, dem Endglied der Zehenknochen des Pferdebeines. Gebildet wird er von der Huf-Lederhaut und der Huf-Oberhaut, einer Schicht der Haut, die hier das Hufhorn bildet, auf dem ein Pferd läuft. Der Hufbeintrageapparat wandelt auf geniale Art den Druck durch das Gewicht des Pferdes in Zug an der Huf-Lederhaut um, denn Druck führt immer zu verringerter Durchblutung. Druck führt zur Knochenatrophie - Zug nicht.

Bei Hufrehe wird der Hufbein-Trageapparat geschwächt. Die feste Verbindung zwischen Wandhorn und Hufbein löst sich durch den Zug der Beugesehne am Hufbein. Es kommt zu schweren Veränderungen innerhalb des Hufes.

Hufrehe ist eine aseptische Entzündung. Weder lösen Erreger sie aus, noch helfen Antibiotika. Hufrehe ist ein Stoffwechselproblem, für das das es viele Auslöser gibt.

Der Trageapparat - Beugesehne, Hufbein, Wandhorn

Am Hufbein setzt die Tiefe Beugesehne an. Sie stabilisiert das Pferdebein nach hinten / unten und verhindert, dass das Pferd im Fesselgelenk "durchtritt". Das gesamte Gewicht des Pferdes wird hier so geschickt verteilt, dass ein Pferd ermüdungsfrei auf seinen Vorderbeinen stehen kann - wenn alles funktioniert.

Der Huf wächst ständig - selbst wenn man es als Mensch so nicht wahrnimmt. Der Abrieb von Sohle und Tragrand muss ständig ausgeglichen werden. Dazu wächst das Horn nach unten, und dazu wird es beständig von oben nachgebildet. Damit das Hufbein trotzdem fest in der Hornkapsel bleibt, bauen Enzyme ständig die Lamellenstruktur um und passen sie an - tagtäglich. Dazu wird das Hufbein und die Lederhaut extrem gut durchblutet.

Präparat einer Hufkapsel
Blick auf die Lamellen des Wandhorns. Hier wird das ganze Gewicht des Pferde getragen.

Hufrehe - wenn das Hufbein Halt verliert

Die Huflederhaut ist die nächstinnere Schicht nach der Huf-Hornkapsel. Sie verbindet den Huf mit dem Hufbein bzw. mit den Weichteilen (Strahlkissen, Hufknorpel,…) des Hufes. Die Lederhaut bildet das Hufhorn. Bei Hufrehe entzündet sich die Lederhaut. Gewebsflüssigkeit und Blut aus der Lederhaut und Schwellungen führen zu einer starken Druckerhöhung im Huf - und in der Hufkapsel kann nichts anschwellen. Deshalb leidet das Pferd bei Rehe sehr starke Schmerzen.

Bei einer Hufrehe lösen sich die Verbindungen des Hufbeinträgers. Schwellungen und Wundwasser drängt sich dazwischen. Die Enzyme, die sonst die Anpassung des Hufträgers an das Wachstum gewährleisten, zerstören jetzt die Verbindungen. Durch den Zug der Tiefen Beugesehne und das Gewicht des Pferdes beginnt sich das Hufbein im Huf zu drehen - die Hufbeinrotation. Ebenso kann es zu einer Absenkung des Hufbeins nach unten kommen. Bei beiden Prozesse entstehen im Huf äußerst schmerzhafte Quetschungen und Blutungen.

Akute Hufrehe ist ein absoluter und für das Pferd sehr gefährlicher Notfall!

Die hornbildenden Zelle sind extrem aktiv. Sie brauchen eine gute Versorgung. Wie intensiv die Durchblutung im Huf ist, sieht man sehr gut an diesem Ausguss-Präparat eines Hufes. (und man erkennt die Folgen eines Aufzugs am Hufeisen (ständiger Druck) durch die fehlenden Kapillaren an der Zehe.)

Hufrehe: Geschichtliches

Der Begriff Hufrehe stammt aus dem altdeutschen Wort „Rae“, „Steifheit“. Bereits seit dem Mittelalter wird er nachgewiesen. Der klamme, steife Gang war bereits da als Hauptsymptom erkannt. Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die betroffenen Pferde mit einem Aderlass (bis zu 5 Liter Blut und mehr) behandelt. Später wurde das unmodern, obwohl es eine sehr effektive und schnelle Behandlung der Hufrehe darstellt.

Vorkommen

Hufrehe kommt bei allen Pferderassen vor. Stuten und Wallache sind etwa gleich betroffen, Hengste deutlich mehr. Allerdings sind manche Rassen für Stoffwechselprobleme gefährdeter, vor allem bei Weidehaltung. Das gilt vor allem für Pferde aus kargen Gebieten wie Haflinger, Islandpferde, Fjordpferde und viele Ponys, die auf unseren meist fetten Weiden zuviel Energie aufnehmen.

Meist erkranken die Vorderhufe oder ein einzelner (Belastungsrehe). Selten kommt es nur an den Hinterhufen oder an allen vier Hufen gleichzeitig zur Hufrehe.

Ursachen der Hufrehe /Auslöser

Die Liste der Ursachen, die zu einer akuten Hufrehe ein Pferd führen können, ist sehr lang. Man kann sie unterteilen in stoffwechselbedingte (toxisch-chemische) oder mechanisch-traumatische Faktoren. Heute ist Hufrehe meist durch die Fütterung bedingt.

stoffwechselbedingte Rehe-Ursachen
  • die Fütterungs-Hufrehe: durch Fehlgärungen sterben im Darm Bakterien ab und setzen dabei Endotoxine frei (nach Fütterungsfehlern im weitesten Sinn, wie plötzlich zuviel Hafer; zuviel Fructan im Weidegras; plötzliche Futterumstellungen; kalte Tränke, dass die Darmbakterien irritiert werden…)
  • Stoffwechselstörungen: EMS, Equines Metabolisches Syndrom; ECS, Equines Cushing Syndrom;Insulinresistenz
  • die Vergiftungsrehe im weiteren Sinn: Giftpflanzen und Medikamente (wie zum Beispiel Cortison - und das nicht selten) können Hufrehe auslösen. Auch Fehlgärung der Silage kann zumindest indirekt eine Hufrehe auslösen.
    • schleichende Belastung des Stoffwechsels der Pferde durch Aroma- und Konservierungsstoffe, Produktions- und Verkaufshilfstoffe in Futter oder Leckerlis
    • giftige Futterinhaltsstoffen (Herbizide, Insektizide, Schimmelpilze, Mutterkorn, Endophyten im Weidelgras, Endophyten im Schwingel, etc.) Sind die entgiftenden Organe Leber und Niere überlastet, kann schon eine einfache Wurmkur oder eine Impfung Rehe auslösen.
    • die Vergiftungsrehe durch Giftpflanzen: Robinien, Akazien, Eibe, Oleander, Herbstzeitlose (auch im Heu noch giftig)
    • Medikamentenrehe: Cortison – besonders Triamcinolon, Dexamethason und Betamethason - kann eine Hufrehe auslösen. Bei längerer Gabe von Phenylbutazon können Magen- und Darmulzera entstehen, die zu Fehlgärungen führen - s.oben)
  • Nachgeburtsrehe als Geburtskomplikation: wenn die Nachgeburt nicht regelrecht geht und sich die Stute damit innerlich vergiftet
  • Infektionskrankheiten: Toxine der Infektionserreger; Infektion beeinflusst Gesamtstoffwechsel
Belastungsrehe / Überlastungsrehe

Die Belastungsrehe ist mechanisch verursacht. Viele kleine Verletzungen führen hier zur gestörten Durchblutung, zur Schwellung der Lederhut und ihrer Entzündung. Sie kann sich in wenigen Stunden entwickeln. Ein anderer Name ist „Pflasterrehe“, und das erklärt die Hauptursache: zu harter Boden für dieses Pferd.

  • schnelle Gangart auf hartem Boden: Durchgehen, lange Geländeritte auf hartem Boden, Kutschpferde auf Asphalt
  • zu lange Transporte ohne Einstreu
  • aber auch, wenn die Sohle bei der Hufbearbeitung zu sehr ausgedünnt wird, kann es zu einer Belastungsrehe kommen

Die Überlastungsrehe tritt nur auf einem Huf bei Lahmt auf dem anderen Bein auf : die gegenüberliegende Gliedmaße wird schmerzbedingt dauerhaft geschont und entlastet.

weitere Ursachen für Hufrehe

Bei langanhaltender Aufregung/ Erregung schüttet das Pferd dauerhaft Stresshormonen aus: ACTH und Cortison. So kann eine Rehe entstehen. Kolik und Durchfall können zu einer "inneren Vergiftung" führen und so eine Hufrehe durch Endotoxine auslösen. Auch bei einer dauerrossigen Stute kann es zu einer Rehe kommen.

Eine chronische Hufrehe gilt als Komplikation des Equinen Metabolischen Syndroms (EMS) und des Equinen Cushing Syndroms (ECS). Verursacht wird sie vermutlich meistens durch die mit diesen Krankheiten verbundene Insulinresistenz. Die führt dazu, dass - kurz gesagt - wenn dauerhaft zuviel Glucose für dieses Pferd im Blut ist, dauerhaft Insulin hoch sein muss, um die Glucose aufzunehmen. Trotzdem werden die Zellen immer schlechter darin, die Glucose aufzunehmen. Fettspeicher entstehen, die als Hormondrüse aktiv sind. Sie verschlechtern den Stoffwechsel immer mehr. Die Zellen werden immer schlechter ernährt - und gerade die Zellen der Huflederhaut und des Hufbeinträgers brauchen eine sehr gute Versorgung. Sonst droht Hufrehe.

Wie beim Menschen ist ein hoher Blutzuckerspiegel schädlich. Und wie der Mensch reagiert auch das Pferd mit Insulinanstieg. Aber Insulin kann beim Pferd tatsächlich eine Hufrehe auslösen.

Ablauf einer Hufrehe

Bei der akuten Rehe wird die Blutzirkulation im Huf gestört. Einerseits wird die Durchblutung gesteigert, andererseits wird das Kapillargebiet ausgespart. Es werden "Umgehungsstraßen" geöffnet (Arteriovenösen Shunts, AVS). Gleichzeitig werde Enzyme aktiviert, die die Lederhaut schädigen (Metalloproteinasen). Drittens kommt es zu Störungen der Blutgerinnung und zur Bildung von winzigen Thromben, die die Kapillaren ebenfalls verschließen. Es kann zur Minderdurchblutung und zur fehlenden Versorgung mit Sauerstoff kommen. Dazu kommen Schwellungen, die über die Druckerhöhung ebenfalls die Durchblutung stören. Die Verbindung zwischen Wandlederhaut und Blättchenhorn wird geschwächt. So ist auch die Aufhängung des Hufbeins (Hufknochen) in der Hornkapsel geschädigt.

Bei Insulinresistenz, die sehr oft die Ursache einer Hufrehe ist, können auch die Keratinozyten des Hufes keine Glucose aus dem Blut mehr aufnehmen - sie hungern. Auch wenn das noch nicht abschließend untersucht wurde, scheint es ein wichtiger Aspekt der Ursachen von Rehe bei Pferden mit EMS und Cushing zu sein.

Initialstadium einer Hufrehe

Noch gibt es keine deutlichen klinischen Symptome, die Schädigung hat jedoch schon stattgefunden. Toxine wurden aufgenommen, eine Überlastung hat stattgefunden. Manchmal ist die Temperatur der Hufe in dieser Phase etwas niedriger als normal sein. Manche Pferde trippeln bereits jetzt. Sie wechseln immer wieder das Standbein an den Vorderbeinen. Ihr Gang ist klamm oder steif, er bessert sich auf weichem Boden. Atmung und Puls sind schneller als gewohnt. Manche Pferde bekommen eine erhöhte Körper-Temperatur. Alles in allem sind die Symptome noch undeutich.

Symptome einer akuten Hufrehe (Reheschub)

  • Schmerzen: schnelle Atmung, schneller Herzschlag/ Puls, erhöhte Körpertemperatur, Schwitzen, blutgefühlte (injizierte) Schleimhäute in den Bindehäuten als Zeichen für Schmerzen und Bluthochdruck. Hufrehe ist hochschmerzhaft für das Pferd.
  • Muskelzittern
  • typische Haltung: Trachtenfußung; Vorderbeine werden vorgestellt, Hintergliedmaßen werden weit unter Körper gestellt
  • Trippeln, abwechselndes Entlasten der Vordergliedmaßen
  • Bewegungsunlust, die Pferde müssen getrieben werden. Sie liegen viel.
  • Wendeschmerz: das Innere Bein muss mehr Last tragen, deshalb Verweigerung/ deutliches Lahmen
  • deutliche Pulsation der Mittelfußarterie
  • Zangenpalpation und Hammerperkussion v.a. an Hufspitze schmerzhaft
  • Vermehrte Wärme des Kronsaums und der Zehenwand

Chronische Phase einer Hufrehe

Eine chronische Hufrehe verursacht Schäden am Hufbeinträger. Je nach Schwere der Hufrehe sind die Symptome mehr oder weniger deutlich. Außerdem können stets neue Schübe von Hufrehe auftreten - Pferde, die einmal einen Reheschub erlitten haben, bleiben lebenslang gefährdet.

Das chronische Stadium der Hufrehe kann sich innerhalb von 12-48-72 Stunden entwickeln. Allerdings können die typischen Veränderungen auch schleichend über mehrere Monate entstehen, ohne das es jemals zu einer deutlichen akuten Hufrehe kam. Entscheidend ist die Lageveränderung des Hufbeines. Der Hufbeinträger ist großflächig geschwächt und zerstört. Seine Funktion - das Hufbein fest in der Hornkapsel zu halten, ist gestört. Es kommt zur Hufbeinsenkung mit einem Abflachen der Sohle und / oder zu Hufbeinrotation.

In der chronischen Phase der Hufrehe kommt es zu Veränderungen am Huf. Der sogenannte Rehe-Huf oder Knollhuf entsteht. Die weiße Linie ist stark verbreitert.

  • Einsinken / Verdickung des Kronsaums
  • Verbreiterung der Weißen Linie als Zeichen der Trennung von Hufbein und Horn-Wand des Hufes
  • Bildung von Reheringen am Huf
  • knollig verformte Dorsalwand des Hufes, lang nach vorne wachsende Zehe
  • Sohle dorsal des Strahls kann weich und zu Vollhuf abgeflacht, ein, sie kann in schweren Fällen sogar nach Außen gewölbt sein
  • Blutergüsse in der Sohle, v.a. dorsal der Strahlspitze, und in der Dorsalwand
  • Veränderter Gang: typische Trachtenfußung im Schritt und ruckartigem Hochschleudern der Zehe nach dem Abrollen
  • Druckschwielen/Liegeschwielen an den Beinen oder Gelenken, die sich auch entzünden können, durch vermehrtes Liegen

Hier wird neben der guten Hufbearbeitung auch eine effektive Schmerztherapie wichtig. Sie soll das Pferd nicht belasten. Sein Stoffwechsel, Leber und Nieren, alle Organe müssen bei Rehe bereits sehr viel arbeiten. Eine effektive Entlastung des Stoffwechsels, eine Schmerztherapie und eine Behandlung einer eventuellen Insulinresistenz greifen hier ineinander. Denn Schmerzen bedeuten Stress, Stress erhöht den Kortisonspiegel, Kortison verändert den Stoffwechsel und erhöht den Blut-Glucosespiegel - der wiederum das Insulin erhöht, das die Rehe auslösen kann …

Hauptauslöser für Rehe im Frühjahr: Fruktan im Weidegras

Früher galt das Protein im jungen Gras im Frühjahr als die große Gefahr für Pferde auf der Weide. Inzwischen weiß man, dass die typische Hufrehe im Frühjahr durch bestimmte Zuckerverbindungen verursacht werden. Diese Zucker werden erst im Dickdarm, der Gärkammer des Pferdes, von Bakterien verdaut - aber in solchen Massen, dass es zu einer schnellen Verschiebung der Bakterienarten kommt. Außerdem wird Milchsäure in solchen Mengen gebildet, dass sie den Stoffwechsel überfordert. Es kommt zur Übersäuerung und dadurch zur Hufrehe. Außerdem steigt der Insulinspiegel massiv an. Insulin im Übermaß löst eine Rehe sicher aus.

Deshalb sollte jedes Pferd möglichst wenig Fruktan fressen. Fruktan ist eine Speicherform von Zucker, die unsere Süßgräser wie Weidelgras bei ungünstigen Bedingungen reichlich bilden. Bei Kälte wachsen die Pflanzen nicht, sondern speichern die aus Sonnenlicht gewonnene Energie in Form von Fruktan.

Hufrehe - was ist heute anders?

So lange der Mensch Pferde hält, kam es immer wieder zu Hufrehe. Übrigens auch bei Wildpferden in Australien kommt Rehe vor - aber typischerweise im Frühjahr. Bei uns nehmen andere Formen von Hufrehe zu. Neben der Hufrehe im Frühjahr kommt es immer häufiger zu atypischen Fällen von Hufrehe. Oft später im Jahr oder sogar im Winter, oft sehr schleichend und fast unbemerkt. Was hat sich geändert?

Zu viel Energie im Futter

Üblich in der Pferdefütterung ist inzwischen, dass nahezu alle Pferde, auch Angehörige leichtfuttriger Spezialrassen, mit Fertigfutter und Müsli versorgt werden - gerne auch reichlich. Starke Melassierung, eine konservierende Behandlung der feuchten Futter, die Geschmacksverbesserung durch diverse Aroma- und Süßstoffe oder die Zugabe ätherischer Öle sind üblich. Auch wenn das dem Großteil der Pferde wenig ausmacht, können manche diese zusätzliche Stoffwechselbelastung nicht kompensieren.

Einige dieser oft leichtfuttrigen Pferde neigen zu Durchfall und Kotwasser, bevor es zu einer Hufrehe kommt. Das zeigt bereits eine gewisse Schwäche des Stoffwechsels.

Andererseits ist in den letzten Jahren ein Trend zu energiereichen Futter für die Pferde aufgekommen - auch beim Rauhfutter. Ehemalige Kuhweiden werden für Pferde genutzt. Energiereiches Kuh-Heu wird für Pferde verwendet. Kühe vertragen so viel Energie im Futter. Hochleistungsrinder brauchen es sogar. Pferde aber sind, im Gegensatz zu Kühen, auf das nahezu andauernde Fressen eines Futters mit geringer Energie eingestellt. Sie regulieren ihren Blutzuckerspiegel sehr langsam. Nach einer Portion Kraftfutter dauert es bis zu sechs Stunden, bis der Blutzuckerspiegel wieder sinkt - und dann kommt bereits die nächste Portion in den Magen. So sinkt bei manchen Pferden der Blutzuckerspiegel gar nicht mehr - mit Folge von Verfettung und Insulinresistenz. Mit Insulin aber kann man bei Pferden sicher eine Hufrehe auslösen.

Auch Pferde leiden inzwischen darunter, dass sie nicht genug arbeiten können, um so viel Energie verbrauchen zu können. Fettpolster entstehen - Fettpolster, die aber als Hormondrüse aktiv sind.

Hufrehe - Behandlung und Therapie

Bei Hufrehe ist neben der guten Hufbearbeitung auch eine effektive Schmerztherapie und die angepasste Ernährung wichtig. Sie soll das Pferd nicht belasten. Sein Stoffwechsel, Leber und Nieren, alle Organe müssen bei Rehe bereits sehr viel arbeiten. Eine effektive Entlastung des Stoffwechsels, eine Schmerztherapie und eine Behandlung einer eventuellen Insulinresistenz greifen hier ineinander.

Hufrehe ist eine für Pferde extrem schmerzhaft Stoffwechselstörung. Dabei bedeuten Schmerzen immer auch Stress, Stress erhöht den Kortisonspiegel, Kortison verändert den Stoffwechsel und erhöht den Blut-Glucosespiegel - der wiederum das Insulin erhöht, das Rehe auslösen kann …